2013 bis 2015

 2014 - 2015

Wir haben die fünf Jahre der Testphase voll gemacht und im jahr 2015 das letzte mal abgeerntet. Danach haben wir umgebrochen. An allen drei Standorten haben wir im Anschluss eine Mischung aus Klee und Luzerne angesät. Das hängt mit den Vorgaben des Greening zusammen. Die Wildpflanzen wurden vom Land BaWü nicht als "ökologische Vorrangpflanzen" eingestuft. Da wir aber gezwungen waren diese Vorgaben zu erfüllen mussten wir die Wildpflanzenmischungen "opfern".

Anzumerken ist aber auch das wir doch deutlich mit der stärkeren Vergrasung zu kämpfen hatten. Wir haben 2014 eine Projektbezogene Sondergenehmigung beantragt um eine Pflanzenschutzmaßnahme durchführen zu können. Das hat natürlich, wie auch die Nachsaat 2013, einen guten Effekt gezeigt. Außerdem haben wir 2015 und 2015 erstmals die Ernte deutlich vorgezogen und bereits im Juni die Bestände gehäckselt. 2014 haben wir frisch siliertes Material untersuchen lassen, parallel dazu eine Silageprobe vom gleichzeitig gehäckselten Wintergerste-GPS.

Interessanterweise kommen beide auf den gleichen spezifischen Methanertrag. Allerdings hat die GPS mit 57% genau den doppelten TS-Gehalt wie die Wildpflanzenmischung (28%). Somit müsste in der Praxis je Tonne Frischmasse bei der GPS etwa doppelt so viel Gas zu erwarten sein.

Die absolute Höhe des spezifischen Methanertrags ist mit rund 280 Nl / kg oTS relativ gering. Der Versuch lief standardisiert 35 Tage, wenn man sich die Kurven aber anschaut, dann ist noch ein Anstieg erkennbar. Bei längerer Verweilzeit können die Kurven sich durchaus bis an 300 Nl hinbewegen, auch wenn die Kurve natürlich deutlich abflachen wird.

Was aber noch zu berücksichtigen ist, ist die Tatsache, dass die Proben unsiliertes Material waren. Durch die Silierung wird ein gewisser Aufschluß bewirkt. Der spezifische Methanertrag je kg oTS liegt nach der Erfahrung der LAZBW Aulendorf (hat die Proben begleitet) immer deutlich über dem unsilierten Material. Dies können in Einzelfällen auch 10% oder mehr sein.

Das Ergebnis zeigt aber auch, dass bei der WPM durch die frühe Ernte die Verdaulichkeit und damit der spezifische Gasertrag sich verbessert. Im vergangenen Jahr lag Ihre Probe ja deutlich niedriger.



2013

Die Wildpflanzenbestände sind nun schon im dritten Jahr. Die Düngung haben wir genau gleich wie im Vorjahr durchgeführt. Ende Mai steht jetzt ein dichter Bestand mit bisher vorallem vielen Gräserarten.

 

 

Am 20.August haben wir dieses Jahr die Wildpflanzen ernten können. Ein kleines Stück am Rande eines Naturschutzgebietes wird nach der Ernte umgebrochen da zuviel Ampfer durchgekommen ist.

Uns war wichtig die Ernte einfacher hinzubekommen. Deshalb haben wir die Fa. CLAAS um Hilfe gebeten, wir wollten Tipps für eine Optimierung des Häckslervorsatzes. Die Fa. CLAAS zeigte großes Interesse am Projekt und hat uns bei der Ernte unterstützt.  Mit Hilfe dieser Unterstützung war die Ernte reibungslos möglich und für alle Beteiligten erfolgreich.

Der Ertrag liegt, ähnlich wie beim Mais, dieses Jahr ca. ein Drittel unter dem aus 2012.

 

Die vielen Gräser aus dem Frühjahr (an dem Standort am Ortsrand) waren das einzige Problem das wir hatten da diese schon weit am Boden waren und nicht mit geerntet werden konnten. Am Waldstandort war nichts von dem Gräserproblem zu sehen.Im Nachhinein wissen wir das wir am Gräserbelasteten Standort Anfang Mai einen Schnitt hätten machen sollen um die Gräser aus dem Bestand rauszubekommen bzw. den Stauden mehr Lich und Luft zu geben. Aber da es sich um ein Projekt handelt in dem eben Erfahrungen für die Praxis gesammelt werden sollten konnte uns das niemand rechtzeitig sagen...

Wir haben dann Anfang Septermber einen sehr trockenen Moment abgepasst und das Gras herausgestriegelt. Das ganze gab 12 Großpacken "Heu"... Danach haben wir 10kg/ha nachgesät, dabei aber auch einen Teil nicht nachgesät um den Unterschied nachher feststellen zu können.

2012

Los ging es im zeitigen Frühjahr mit einer Güllegabe, später legten wir noch eine kleine Menge ENTEC Dünger nach, zusammen rund 150kg N.

Die Bestände entwickselten sich etwas unterschiedlich im zweiten Standjahr. Der frei stehende Standort wuchs deutlich dichter. Er war aber auch standortbedingt immer etwas früher dran. Anfang Juli ging ein Gewittersturm über unsere Gemeinde. Der frühere Standort am Ortsausgang Hecheln wurde stark in Mitleidenschaft gezogen und hing danach kreuz und quer ineinander. Die beiden anderen Standorte bekamen durch den Schutz (Wald) wenig ab.

Im August besuchte eine Gruppe interessierter Landwirte unsere Felder:

Bei der Ernte kamen dann die Unterschiede durch. Wir wollten mit einem Mähwerk mit Schwadzusammenführung vom Lohnunternehmer mähen lassen, der Waldstandort ging, der bei Hecheln war nicht möglich so zu mähen. Mit viel Geduld haben wir ihn aber dann etwas später mit unserem eigenen Mähwerk weggebracht. Das Schwaden ging aufgraund der sehr langen Stängel nur langsam, aber es wurde sauber. Auf dem Schwad liegend häckselten wir dann mit der Pickup.

Der Mengenertrag liegt verdichtet im Silo bei +-55m³/ha. Wir möchten noch den Gasertrag ermitteln lassen wenn die Silage durchsiliert hat.

 

 

Presseartikel: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Vielfalt-auf-dem-Acker;art4319,1696014

WILDPFLANZENPROJEKT


Seit 2011 bauen wir eine Wildpflanzenmischung auf einem Teil unserer Flächen an. Das ganze ist ein Projekt des Plenum Westlicher Bodensee. Ziel ist es, herauszufinden ob sich die Kultur im fünfjährigen Anbauzeitraum ökonomisch und arbeitswirtschaftlich behaupten kann. Die ökologischen Vorteile sind unstrittig und machen das ganze erst recht interessant.

Der Besuch des Ministers für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Alexander Bonde im August 2011 und eines Filmteams des SWR bei der Ernte im Oktober machen deutlich wie spannend das Projekt ist. Erste Erfahrungen wurden auch schon bei einem Vortrag im Allgäu an Berufskollegen weitergegeben.